Hanne Mayer
Geboren im schönen Niederbayern, das liberale bayerische „Leben und leben lassen“ quasi mit der Muttermilch eingesogen, bin ich mit einer Großzügigkeit aufgewachsen, die heute leider kaum noch einem Kind gegönnt ist. Wir durften uns noch beim Spielen schmutzig machen und alte Sachen mit nach Hause bringen, die bei uns reichlich zu finden waren. Gerne erinnere ich mich an einen Speicher,
in dem eine Truhe voll alter Kleider stand. Wie schön war es diese wunderschönen Kleider anzuziehen. Und deshalb, sicherlich nicht zufällig sondern eher zwangsläufig, habe ich viele Jahre später angefangen – inzwischen im Schwabenland – puppen und später Marionetten zu fertigen – natürlich mit schönen von mir gefertigten Kleidern. Aber bald begab ich mich auf eine neue Reise in meine Kindheit – neugierig
herumstreunend nach Schrott, nach Weggeworfenem, Aufgegebenem und Vergessenem zu suchen. Ich versuche diesem alten Zeugs neues Leben einzuhauchen und lasse meiner Handfertigkeit und meiner Fantasie freien Lauf – und nehme dabei mich und meine Skulpturen nicht allzu ernst.